Abschnitt 4
Als Resultat wurden fünf Bauhorizonte unterschieden, die vorläufig mit den Nummern I bis V bezeichnet sind. Der Horizont I – parthische Reste – wurde in diesem Bereich bereits von W. Andrae freigelegt. Die Horizonte II – IV wurden später von R. Dittmann angeschnitten. Horizont II: Die jüngste Schicht bilden Mauernabschnitte ohne einen klaren Zusammenhang. Darunter erstreckt sich eine bis zu 0,5 m starke Scherbenschicht, in der auch Fragmente von Tonnägeln sowie von den sogenannten „Handkonsolen“ gefunden wurden. Eine Inschrift auf einem Keramikbruchstück aus dieser Schicht nennt den König Tukulti-Ninurta I. (1244–1208) und liefert damit einen Datierungshinweis, der durch die Tontafelfunde aus dem westlichen Teil der Grabungsfläche bestätigt ist. Im südwestlichen Teil des Abschnittes kamen mittelassyrische Lehmziegelfundamente zutage, die ein vermutlich neuassyrisches Backsteinpflaster schneiden.
Horizont IV: In dem tiefer gelegenen Bauhorizont starke Lehmziegelmauern zutage, die zu einem großen altassyrischen Bauwerk gehören müssen. Auf ihrer Westflanke verlief offensichtlich eine Straße mit einem Kanal. Die Straßenbeläge über dem Kanal mit Anteilen an „Nuzi-Ware“ und mittelassyrischer Standardware zeigen, dass sie noch in der hurritischen beziehungsweise mittelassyrischen Zeit lange benutzt wurde. Horizont V: Im östlichen Teil der Grabungsfläche brachte die Arbeit am alten Tiefschnitt von 1989 eine neue Bauschicht mit einer 2,5 m mächtigen Lehmziegelmauer zutage. Die Keramik deutet dort auf das ausgehende 3. Jahrtausend v. Chr. hin.
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